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Proportion
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Proportion
Größenverhältnis, Ebenmässigkeit oder Gleichmass
wird durch den Begriff Proportion ausgedrückt. Ist etwas wohlproportioniert,
so ist es durch seine Grössenverhältnisse ästhetisch. Überproportioniert
sind Dinge, die in irgendeiner Hinsicht zu Gross geraten sind,
etc.
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Beim Aktzeichnen
beschreibt der Begriff die Grössenverhältnisse der Gliedmassen
und Teile des Körpers zueinander. Menschliche Proportionen werden
von verschiedenen Faktoren bestimmt wie z.B. Geschlecht, Alter oder Herkunft
des Individuums. Beim Aktzeichnen ist es ausserdem wichtig, die proportionalen
Besonderheiten eines Modells zu erfassen und zu Papier zu bringen. Körperproportionen
können von fortgeschrittenen Künstlern im Sinne einer perspektivischen
Verzerrung übertrieben dargestellt werden. Zuerst sollte man sich
aber sicher sein bei der normalen Darstellung einer Figur,
bevor man mit Experimenten beginnt. Beim Aktzeichnen stehen meistens Erwachsene
Modell, deshalb konzentriert sich diese Beschreibung weitgehend auf die
proportionen erwachsener Menschen.
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Ideale Modelle
Als ideale Modelle bezeichnet man Prototypen für bestimmte Proportionsformen.
In der Natur kommen sie nur in Übergangsformen vor, denn den idealen
Menschen (egal in welcher Hinsicht) gibt es nicht!
Athletischer Typus
Der Prototyp des athletischen Menschen hat einen muskelbetonten Körperbau
und wenig Fett. Der Knochenbau ist kräftig und die durch Knochen
gestalteten Formen sind stärker betont. Die Muskulatur modelliert
den Körper, die Haut ist dünn und durch die Muskeln gespannt.
Athletische Frauen haben eine schmale Taille und kräftige Schultern,
Männer dieses Typs besitzen starke und breite Schultern und ein schmales
Becken.
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Leptosomer Typus
Dieser Prototyp steht für den hageren Menschen, der wenig Fett und
Muskelmasse hat. Der Knochenbau ist feingliedrig und lang, Arme und Beine
dünn. Die durch Knochen bestimmten Kürperformen treten stark
hervor (Hüften, Ellenbogen, Wnagenknochen). Die dünne Haut neigt
zur Faltenbildung. Das Gesicht leptosomer Menschen ist oft hager und lang.
Frauen dieses Typs sind sehr schlank und schmal, während die Männer
oft sehnig-dünn wirken.
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Pyknischer Typus
Am Prototyp des pyknischen Menschen ist alles rund. Starke Fettgewebepolster
und ein untersetzter Körperbau erzeugen einen weichen Eindruck. Hände
und Füsse sind kurz und breit. Der Hals ist kurz, oft sogar nicht
mehr wahrnehmbar. Die Formen werden durch die Fettablagerungen bestimmt,
Knochenstrukturen sind oft kaum wahrzunehmen. Die Haut ist rosig, straff
und gespannt. Pyknische Männer haben einen Wassermelonen-Bauch (runde,
oben ansetzende Form), Frauenkörper sind eher birnenförmig (Schmale
Schultern, breite Hüften, ausladender Bauch, Oberschenkel und Hinterteil).
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Mass-Systeme
Kopflängensystem
Der deutsche Renaissance-Vorreiter Albrecht Dürer beschäftigte
sich wie viele seiner damaligen Kollegen mit dem Versuch der Klassifizierung
von Menschen anhand ihrer Proportionen, die er in Kopflängen mass.
Damals massen die Menschen 5-7 Kopflängen, heute bewegen sich die
Grössenwerte zwischen 6,5-8 Kopflängen für ausgewachsene
Europäer. Dieses System ist heute noch in Gebrauch, obgleich Dürer
irgendwann selbst um der künstlerischen Ungebundenheit darauf wieder
weitgehend verzichtete (sagt man). Standardwerke der Aktzeichenkunst beschäftigen
sich akribisch mit der Aufteilung der Körperproportionen bis ins
kleinste Detail, doch das sprengt weitgehend den Rahmen für Hobbykünstler
und Autodidakten, die lieber frei nach Modell zeichnen als ohne Modell
Figuren konstruieren möchten. Dennoch sollte man immer den ungefähren
anatomischen Aufbau im Hinterkopf behalten, um seine Zeichnung glaubwürdig
und realistisch anlegen zu können.
Es gibt einige gute Bücher zu diesem Thema. ;-)
siehe
Bücherliste
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Gesichtsproportionen (Augenbreiten-System)
Die Augenbreite dient dabei als Ausgangsmassstab für das Mass eines
idealen Gesichtes.
Zuerst zeichnet man ein Oval, dessen Mitte durch zwei Achsen definiert
wird. Danach setzt man auf die Mittelachse die Augenbrauen, darunter folgen
die Augen. Der Abstand zwischen den Augen sollte eine Augenbreite betragen.
Sind die Augen an ihrem Platz, schlägt man von der Mittelachse über
den Aussenrand eines Auges einen Viertelkreis nach unten zur Mittelachse,
um die Lage der Nase zu bestimmen.
Die Nasenspitze ist wiederum eine Augenbreite breit.
eine halbe Augenbreite unter der Nase liegt der Mund, der ebenfalls mindestens
eine Augenbreite beträgt. Der Abstand von den Augenbrauen bis zur
Nasenspitze markiert die Höhe der Ohren.
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Merkgrössen
Es gibt einige Eselsbrücken für nach lebendem Modell arbeitende
Zeichner, um sich nicht alle Standardproportionen merken zu müssen:
Kopf
Der Kopf (mit Haarmasse) ist etwa halb so breit wie die Schultern. Eine
Hand ist so lang wie ein Gesicht vom Kinn bis zum Haaransatz.
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Rumpf
Der Rumpf von der Schulter bis zum Schambereich gemessen ist genau so
lang wie die Beine von der Hüfte bis zum Fussgelenk.
Breite Schultern/Hüften
Die Schultern einer Frau sind schmaler als ihre Hüften, beim Mann
ist es umgekehrt.
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Armlänge
Oberarm und Unterarm (ohne Hand gemessen) sind gleich lang.
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Die Fingerspitzen der Hand eines entspannt am Körper herabhängenden
Arms reichen bis zur Hälfte der Oberschenkellänge.
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Beinlänge
Die Oberschenkel von der Hüfte bis zum Knie sind genauso lang wie
die Unterschenkel vom Knie bis zur Ferse.
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Fusslänge
Ein Fuss ist ca. ein Drittel länger als eine Hand.
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